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Ein Jahr Transformationskonzept. Wir ziehen Bilanz mit Thomas Hojenski

Die Leiterplattenindustrie spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Unternehmen in dieser Branche haben die Verantwortung, ihren hohen Verbrauch an Frisch- und Abwasser sowie Energie innerhalb der Produktion zu reduzieren und damit einen Beitrag zur Schonung unserer Ressourcen zu leisten. Viele Unternehmen haben den Trend bereits erkannt. Doch es gibt noch viel zu tun: Die Industrie verursacht immerhin 31 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs in Deutschland. Innovative Lösungen sind gefragt, wie zum Beispiel ein effizientes Wärmemanagement, um den Energiebedarf zu reduzieren. 

Nachhaltigkeit ist heute wichtiger denn je — das hat auch die KSG Group erkannt. Auf unserem KSG-Blog haben wir bereits im Jahr 2022 über unseren Weg in Richtung Nachhaltigkeit berichtet. Nun, ein Jahr später, ziehen wir Bilanz und zeigen, wie weit wir seitdem gekommen sind. Dazu haben wir erneut mit Thomas Hojenski gesprochen, der am Standort Gornsdorf die Verantwortung für die Medienversorgung (Strom, Gas, Wasser), das Energiemanagement und das Facility Management trägt. Er berichtet über die Fortschritte, die wir in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bereits erzielt haben.

Herr Hojenski, lassen Sie einmal Revue passieren: Was hat sich bereits seit dem letzten Jahr alles getan?

T. Hojenski: So einiges. Wir haben unseren CO₂-Fußabdruck am Standort Gornsdorf eingehend unter die Lupe genommen. Dieser betrug im Jahr 2021 noch 4.204 t während wir für 2022 den CO₂-Verbrauch auf 4.006 t senken konnten. Obwohl es auf den ersten Blick nicht nach viel aussieht, kann man sagen, dass diese Einsparung ein sehr guter Start ist. 

„Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren 40 % weniger CO₂ zu produzieren.“


Wir kaufen nun auch einen sehr umweltfreundlichen Strommix ein, der einen Anteil der erneuerbaren Energien von über 80 % enthält. Neben unserer nachhaltigeren Elektrizität und der Verbesserung der CO₂-Bilanz haben wir uns darauf konzentriert, inmitten der anhaltenden Energiekrise weitere Wege zum Energiesparen zu finden und auf ein alternatives Wärmemanagement umzusteigen. So haben wir im Winter 2022/23 proaktive Maßnahmen ergriffen und zwei temporäre, mobile Heizgeräte auf unserem Gelände aufgestellt, um sicherzustellen, dass wir nicht von einer möglichen Gasknappheit überrascht werden. Auch wenn wir die ersten Optimierungen schon gut gemeistert haben, mussten wir ebenfalls einige Herausforderungen bewältigen.

Welche Herausforderungen waren das?

 

T. Hojenski: Eine große Challenge, die uns aktuell noch beschäftigt, ist die Installation der Transferpressenkühlung, da die Montage sehr komplex ist. Dazu gehört der Aufbau eines kompletten Kühlkreislaufs sowie der Einbau der Wärmepumpe. Doch das Ergebnis kann sich später sehen lassen, denn wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen können die Pressen in einem geschlossenen Kühlkreislauf kühlen und dadurch jährlich mehr als 100.000 Kubikmeter Brauchwasser eingespart werden. Zum anderen werden wir die Wärme des Kühlkreislaufs mithilfe der Pumpe zur Beheizung unseres Gebäudes nutzen. Auf diese Weise können wir auf den Einsatz von Gas verzichten.

 

Wie wir gehört haben, konnte bereits ein CO₂-Verursacher gegen eine umweltfreundliche Alternative ausgetauscht werden: die thermische Verbrennungsanlage. Sie wurde abgelöst durch die biologischen Abluftreinigungsanlage. Wie kam es dazu?

T. Hojenski: Richtig. Wir haben beschlossen, unsere erdgasbefeuerte Nachverbrennungsanlage gegen ein umweltfreundlicheres System in Gornsdorf auszutauschen, nachdem uns die Energiekrise im Jahr 2022 einen gehörigen Schrecken eingejagt hat. Unsere Garser Kollegen hingegen sind die Vorreiter und schon längst mit einem vorzeigbarem Heizmanagement ausgestattet.

Die biologische Abluftreinigungsanlage ist ein Paradies für Mikroben – mit Holzspänen (en masse) als Nahrungsquelle. Eine komplexe Steuerung sorgt dafür, dass die kleinen Helden ideale Lebensbedingungen vorfinden, um die Luft effektiv zu reinigen. Dank der guten Isolierung können wir sogar im sächsischen Winter auf zusätzliches Heizen verzichten. 

    Im Jahr 2021 betrug der Carbon Footprint 4.204 t bei KSG. Welche weiteren Maßnahmen werden in den nächsten Monaten und Jahren getroffen, um diese beachtliche Menge zu reduzieren?

T. Hojenski: Es gibt verschiedene Maßnahmen, die notwendig sind, um den Carbon Footprint weiter zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Aufbau eines geschlossenen Kühlkreislaufs für die Transferpressenkühlung
  • Installation einer Wärmepumpe zur Nutzung der Abwärme der Transferpressenkühlung
  • Installation von Photovoltaikanlagen und Nutzung von Solarstrom 
Um nur einige davon zu nennen. All diese Schritte müssen wir gehen, um unseren Erdgasverbrauch und somit auch den CO₂-Fußabdruck in den nächsten Jahren zu verringern. 
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Sie kümmern sich nicht nur um die Umsetzung des Transformationskonzeptes, sondern überwachen auch die Ergebnisse. Anhand welcher Kriterien wird der Erfolg der getroffenen Maßnahmen gemessen?

T. Hojenski: Es braucht Zeit, um die volle Wirkung zu sehen. Anhand unserer Gebäudeleittechnik können wir bereits jetzt ablesen, wie unser Strom und Gas jeweils um etwa zehn Prozent jeden Monat sinkt. Diese Werte zeigen einen positiven Trend, der uns in unserem Transformationskonzept bestärkt.  




Unsere Kunden zeigen vermehrt Interesse an Nachhaltigkeit und wir als Unternehmen legen großen Wert darauf, dass unsere Datenaufbereitung und Verarbeitung ausschließlich hier in Europa stattfindet. Wir sind stolz auf diese Stärke und die Möglichkeit, unseren Kunden eine entkoppelte Einkaufsstrategie zu ermöglichen. Unsere Kunden schätzen es, mit einem zukunftsorientierten, stabilen Familienunternehmen in Europa zusammenzuarbeiten.

Im Interview: Thomas Hojenski – Leitung Betriebstechnik

 

Thomas Hojenski ist seit dem 01. Januar 2020 bei der KSG Group tätig. Er ist für die Medienversorgung (Strom, Gas, Wasser), das Energiemanagement sowie das Facility Management verantwortlich.

 Gibt es schon neue Pläne zum Thema Nachhaltigkeit bei der KSG Group?

 

T. Hojenski: Natürlich, Sie kennen uns — wir haben uns fest vorgenommen, kontinuierlich besser zu werden. Ein zentrales Thema, mit dem wir uns zukünftig stärker auseinandersetzen, ist Solarstrom. 38 % unserer CO₂-Emissionen werden aktuell durch unseren Strombezug verursacht. Hier wollen wir als nächstes ansetzen und die Errichtung einer PV-Pilot-Anlage auf einer unserer Dächer planen. Da die gewonnene Menge an Solarstrom nie ausreichen wird, um unseren kompletten Strombedarf zu decken, haben wir vor, über eine PV-Anlage eines Solarparks Solarstrom zu beziehen. Auf dieser Basis soll in den kommenden Jahren eine beträchtliche Menge an CO₂-Emission reduziert werden. Ebenso werden wir weiterhin versuchen, unsere Hauptverursacher aus dem Betrieb der Gaskessel zu bezwingen. 

Thomas Hojenski, vielen Dank für das Interview und die Einblicke, die wir dadurch erhalten haben. Haben Sie Fragen zum Thema? Dann hinterlassen Sie gerne einen Kommentar! Wir freuen uns auf Ihr Feedback. 

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